17. 06. 2006   ...Es geht über den 4890 m hohen Kur La Pass, im Rücken sehen wir immer noch den weißen Chomo Uchong. In Sangsang (4450 m) machen wir nach 190 km eine Stunde Mittag vor einem Teehaus auf der Wiese unter einem Sonnenschirm, bekommen Buttertee und Nudelsuppe. Es ist hier sehr heiß hier. Vorher kommen wir noch über den Gye La Pass (4900 m), fahren durch ein enges wildes Felsental und über den Sang La Pass (4760 m). Fast die gesamte Strecke ist heute von Baustellen durchzogen, auch auf den Pässen arbeiten die Straßenbaubrigaden, teilweise sind kleine Umleitungen durch Bäche oder Senken zu fahren, oder unser geduldiger Fahrer Pasang muss vor einem Riesenlaster zurückweichen, es kostet uns viel Zeit, aber davon haben wir ja genug.

Nach Sangsang kommt der Ka La Pass (4650 m), der Kyi Trang La Pass (4420 m) und der Pang La Pass (4530 m). Nach diesem sind auf der linken Seite drei Klöster zu sehen, Meditationshäuser für Guru Rinpoche oder Padmasambhava. Eine davon ist direkt in die Felswand gehauen. Auch Stupas sind zu sehen, eine ganz vergoldet, die wie ein Schornstein aussieht. Wir erreichen den großen Ngamring See (4260 m) mit der in der Ferne am Ufer liegenden gleichnamigen Ortschaft, ringsum sind jetzt Getreide-Felder zu sehen, auch eine Burg ist dort zu erkennen. Am Abzweig nach Ngamring liegt der saubere kleine Ort Gekha, ein Stück Asphaltstraße und eine neue Tankstelle weisen auf den chinesischen Fortschritt hin. Der siebente und letzte Pass ist der Gang La (4430 m), danach rechts der Lang Tso See.

Nach 300 km erreichen wir auf 4000 m die ersten Vororte von New Lhatse, es ist jetzt 17 Uhr, die Staubpiste hat sich in eine aalglatte Teerstraße verwandelt. Wir kreuzen die Abzweigung, die von Nepal, Nyalam und Tingri heraufführt, 2001 sind wir schon mal hier gewesen, fahren aber morgen die andere, nördliche Strecke nach Shigatse weiter, da diese südliche Strecke über die Berge gesperrt wegen Bauarbeiten ist. Nach kurzem Tankstop in Lhatse fahren wir auf neuer Straße weiter Richtung Shigatse bis zu einer Straßensperre, an der Pasang seinen Führerschein hinterlegen muss, sodass wir morgen wieder nach Lhatse zurückmüssen, um die Nordroute zu fahren.

Die Wallfahrtstraße ist fertig asphaltiert bis hoch nach Sakya, das 25 km vom Abzweig Trengdzom in südlicher Richtung liegt. Nach 360 km erreichen wir den Pilgerort mit dem berühmten Sakya Kloster (4250 m). Ringsum sind neue Hotels und Gasthäuser aus dem Boden gestampft worden, wir quartieren uns ein im Sakya-Hotel im ersten Stock, das Zimmer kostet 280 Yuan (30 Euro) und ist luxuriös ausgestattet, das Bad in dezentem Schwarz gehalten. Iris und Witz bekommen ab jetzt immer Einzelzimmer. Mit Witz laufe ich noch eine Runde in der untergehenden Sonne zur Nordseite der auf dem Berghang liegenden kleineren Klostergebäude.

Zurück