27.09.2009 ...das würde nach meiner Rechnung allerdings 5300 m Passhöhe sein, egal. Die Luft ist jedenfalls extrem dünn hier oben, es ist sonnig und leichter Frost liegt über den gefrorenen Pfützen. Kurz vor dem Pass die beiden Felsentore India Gate und Gate to Nubra. Etwas unterhalb an beiden Hängen sowie am Pass sehen wir Straßenbaustützpunkte und schwere Baumaschinen, Bagger und Planierraupen. Bei Blockierung des Passes wird dieser innerhalb von zwei Tagen wieder frei gemacht, auch den Winter über. Es ist eine wichtige breite Ausfallstraße für die indische Armee Richtung Tibet/ China. Da es hier oben ab und zu mal Plänkeleien der Chinesen gibt, sich der Große Rote Bruder auch gern mal ein Scheibchen fremden Landes abschneidet, wie vor Jahren das 30.000 qkm große unbesiedelte Aksai-Chin-Gebiet, muss man eben schnell und flexibel sein.

Am Pass meist indische Touristen, einige indische Soldaten, ein Polizist mit einer alten Kalashnikow, ein kleines Armeemuseum, ein Funkturm, ein Dieselaggregat mit Haufen voller Gerümpel drumherum und eine kleine Gaststätte. Vom Pass aus kann man einen gezackten Felsenbuckel mit vielen Gebetsfahnen besteigen und eine kleine Gompa besichtigen. 50 Höhenmeter komme ich noch voran, dann ist mir der schmale Grat mit dem vereisten Schnee doch zu heikel. Gegenüber eine Felsformation wie aufeinander gestapelte Chapatis. Sehnsüchtig schauen wir hinab in Richtung des grünen Nubra-Tales, dies müssen wir auf ein anderes Mal verschieben, da man schon vier Tage dorthin einplanen sollte. Auf der Rückfahrt legen wir einen kurzen Stopp am Leh View Point auf 3960 m ein, wo wir einen herrlichen Ausblick auf das grüne untere und obere Leh-Tal und das Ganglas-Tal haben. 13 Uhr sind wir zurück, 1600 Rp. bezahlen wir dem Fahrer für den schönen Ausflug. Ich bestelle ihn wieder für morgen früh, da wir noch einen Tag Klosterbesichtigungen machen wollen.

Nach einer Mittagsruhe laufen wir ins Zentrum von Leh, essen etwas, bummeln durch die Altstadt unterhalb des Palastes, durch den Markt, vorbei an verschiedenen Läden, meistens mit Kleidung oder Elektronik, Bäckern, Fleischern. Straßenhändler verkaufen getrocknete Aprikosen, aber auch frisches Obst und Gemüse. Abendessen gleich neben unserem Hotel im Hotelrestaurant Chubi, wir vier sind die einzigen Gäste, bekommen Hühnchencurry mit Kartoffeln und Milchkaffee bzw. Milchtee, wobei die heiße Milch von der Wirtin direkt auf das Kaffeepulver oder den Teebeutel geschüttet wird. Schmeckt. Im Fernsehen läuft wie in Indien üblich, Cricket, leider sind mir bis heute die Regeln böhmische Dörfer. Der Chef des Hauses sagt mir auf meine Anfrage, die Zimmerpreise sind jetzt bei 600 bis 800 Rp. und im Sommer wären sie doppelt so hoch.



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