16. 03. 2014   ...Um 11 Uhr erreichen wir den breiten unsteilen Gosainkunda Suryakunda Laurebina Pass auf 4610 m Höhe. Wir alle sind glücklich und umarmen uns. Einige große Steinhaufen mit Gebetsfahnen behangen kennzeichnen den Passübergang. Rechts über uns der Surya Peak (5145 m), links der erste der ca. 20 Seen, der Surya Kund (Kund = See). Dahinter der felsige Berg Chhyarkung Chuli (4552 m, kommt mir aber höher vor). Lange können wir uns die Berge ringsum nicht betrachten, weil uns kurz nach Erreichen des Passes die verlässlichen Mittagswolken einholen und alles in eine geheimnisvolle wabernde Schnee- und Eislandschaft, zum Glück mit großen Wolkenlücken verwandelt. Es ist echt gutes Timing heute. Die vielen Seen hier sind alle noch mit Eis und Schnee bedeckt und oft mehr zu erraten als zu erkennen, wie am Weg rechts der Dudh Kund und danach der Ganesh Kund.

Allmählich führt der Weg über schräge Schneefelder bergab in einen großen Talkessel. Schließlich sehen wir den großen zugefrorenen Heiligen Gosain Kund unter uns liegen mit dem gleichnamigen Örtchen, einer Ansammlung von mehr oder weniger intakten Hütten und Tempel. Dahinter erheben sich majestätisch die weißen Berge des Ganesh Himal, leicht erkennbar an einem Berg, der die typischen Umrisse eines Elefanten hat. Rechts des Heiligen Ortes Gosainkunda liegt etwas tiefer der große Bhairab Kund. In der Namaste Lodge, die wir bereits 13 Uhr erreichen, bekommen wir ein Zimmer.

Vor der Lodge sitzen wir mit leichten Kopfschmerzen, gegen die wir erfolgreich Aspirin nehmen. Die Wolken haben sich verflüchtigt, die Sonne scheint warm, wir trinken Tee und essen etwas. Genießen die Wärme und die Aussicht auf den Heiligen See und die ihn umgebenden Berge. Mit Phadindra laufe ich die obligatorische Gosain Kund Kora im Uhrzeigersinn um den mit Schnee bedeckten zugefrorenen See. Viele Steinmännchen zeugen von den Künsten der vielen Pilger und Touristen, die hierher kommen. Vor allem im August zu den buddhistisch-hinduistischen Festen zieht es wahre Heerscharen von Pilgern an.

Unsere Lodge ist gut gefüllt, Touristen aus einiger Herren Länder sind anwesend. Die kälteste Nacht heute, draußen ist Stein und Bein gefroren, die Zimmer auch frostig, ich brauche heute zwei lodgeeigene Decken zum Zudecken. Nachts ein herrlicher Vollmond, der den Heiligen See anscheint.

 +955 m / -280 m in 6:00 Std. (1:00 Std. Pause)

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