21. 05. 2013   ...Am Bachlauf im Zwischental geht es nun steil aufwärts, vorbei an winzigen unter Wasser stehenden Reisfeldern. Durch die Wegevielfalt sind wir etwas unsicher geworden, müssen weiter oben an den Weizenfeldern Bauern nach dem Weg Richtung Phaplu fragen. Manchmal führt der Weg direkt durch oder am Rand der Terrasse eines Getreidefeldes entlang. Endlich finden wir den Hauptweg, der uns direkt auf unseren Herweg führt. Wir durchqueren erneut die Hochalm Ghumne und Mera und gelangen auf den Pass.

Leider ist heute die Teehütte verschlossen, sodass wir unser mitgebrachtes Essen davor verzehren. Der Aufstieg zum Pass dauert über 7 Std. und der Abstieg nach Phaplu nur rekordverdächtige 1:20 Std., wir laufen erst auf der Erdstraße talwärts, dann abkürzend auf den diversen direkt nach unten führenden Holzwegen der Waldarbeiter ins Tal, die an vielen Holzstößen vorbei alle nach Phaplu führen. Oberhalb des Flughafenortes ein großer neugebauter Schulkomplex. Die Bevölkerung hier sieht tibetisch aus, es sind aber Sherpa, die vor einigen hundert Jahren von Tibet nach Nepal eingewandert sind, Ihre Traditionen, Kleidung und Baustil haben sie beibehalten.

Phaplu (2469 m) begrüßt uns mit starkem Nebel und einem riesigen Hotelneubau links. Es sind keine Touristen anwesend, da die 700 m lange Landebahn derzeit komplett neu gebaut wird. Wir checken ein in der Numbur Lodge in einem Dreibettzimmer. Toiletten und Waschbecken liegen für alle gemeinsam am Ende des Flures. Abendessen bekommen wir aus der großen Sherpa-Küche a la Card serviert. Komplett bezahlen wir 960 NPR, das Zimmer 380 NPR, der Rest für Essen (130-170 NPR) und Tee bzw. auch heißes Wasser (25 NPR) für unsere mitgebrachten Teebeutel.

Es sind nepalesische Touristen, Flughafenpersonal, hochnäsig-großkotzig auftretende Helikopterpiloten und sympathische Heli-Techniker anwesend. Mit einem sympathischen nepalesischen jungen Mann mit hierzulande höchst seltenen Dreadlocks tausche ich Erfahrungen über Fotografie aus, er hat ebenfalls seine neue Spiegelreflex-Kamera dabei.

Bei einem Rundgang zum Flugfeld erkenne ich, dass es dieses Jahr wohl nichts mehr werden wird mit Flugbetrieb. Die Landepiste wird begradigt, es liegen große und kleine Stein für den Unterboden bereit, sogar eine Steinzerkleinerungsanlage ist aufgebaut worden. Allerdings sind heute nur ein Bagger und ein Kipper zu sehen, die auf dem riesigen Gelände grotesk winzig und verloren wirken. Phaplu ist für die südlich von Lukla gelegene Region Solukhumbu eine wichtige Flugdestination. In den vielen kleinen Läden und Lodges herrscht Ebbe, die Touristen fehlen. Überall stehen Angestellte von Agenturen vor ihren Büros und schwatzen miteinander.

Leider bekomme ich trotz Probierens mit meinem Mobiltelefon und dem Netzanbieter Vodafone keine Verbindung in Kathmandu oder anderswo in Nepal, obwohl die einheimischen Mobiltelefone ohne Unterlass heiß laufen.  Ein nepalesischer Techniker, der Helikopter wartet, erzählt mir begeistert von dem neuen 2012 gebauten Hubschrauber französischer Bauart, dem Eurocopter AS 350, der bis knapp über 7000 m Höhe Rettungseinsätze fliegen kann und dort oben jeweils noch eine (nach anderen Quellen drei) Person(en) transportieren kann.

+ 1520 m / - 840 m in 8:30 Std. (1,5 Std. Pause)

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