12. 05. 2013   ...Hier komme ich mit einem Vater und Sohn ins Gespräch. An einer Minikneipe trinke ich eine kalte Cola. Eine Fahrgelegenheit findet sich nicht, so laufe ich in der sengenden Hitze mit meinem Rucksack durch die bestellten Felder Richtung Flugplatz. Ein junger Einheimischer begleitet mich ein Stück und zeigt mir den Weg, der von Bauerngrundstücken mit einfachen Hütten umgeben ist.

Im Abfertigungsgebäude des Flugplatz Dhangadi lese ich an einer mit Spinnweben verhangenen Tür das Schild „Canteen“, es gibt aber kein Restaurant mehr, nichts, sodass ich mir auf der Toilette meine Wasserflasche füllen muss, mit einigen Tropfen Romin-Wasserentkeimer neutralisiert, ist es gut trinkbar. Es sind nebenan bereits neue größere Abfertigungsgebäude fertiggestellt, aber noch nicht in Betrieb. Bis 14 Uhr zum Flug habe ich noch eine Menge Zeit, ein Soldat passt liebenswürdigerweise auf mein Gepäck auf und ich laufe gemütlich zu den Hütten zurück, in einigen davon kann man zu essen und trinken bekommen.

14:20 Uhr startet mein gebuchter British Aerospace Jetstream 41 Turbopropflieger (30 Sitzplätze) von Yeti Airlines nach Kathmandu. Eine Stunde vorher wird es am Flugplatz lebendig, Taxis und Privatfahrzeuge karren besser betuchte nepalesische Fluggäste heran, auch einige Weiße fliegen mit. Wegen einem Unwetter mit Gewitter starten wir etwas später, fliegen in den dicken Wolken nach Osten und kommen nach 1:15 Std. Flug bei Sonnenschein und diesigem Himmel pünktlich in Kathmandu am Domestic Airport an.

Ein Bus nimmt die Passagiere auf, das Gepäck kommt auf einen Hänger, und der wird gleich am Bus angehängt. Und so fahren wir zum Ausgang, eher ein überdachter Gepäckausgabeschalter im Freien. Dort erwartet mich mein Freund und Agenturchef Niru Rai. Wir begrüßen uns herzlich. Ich richte Grüße von verschiedenen Kunden und Freunden aus. Das Gepäck wird nach genauer Kontrolle der Nummern ausgegeben. Niru hilft etwas nach.

Wir laufen zum Auto unserer Agentur und fahren gemeinsam zum Haus von Niru im Vorort Dhapasi nahe der Ringroad. Dort bekomme ich das Zimmer von Milan, dem 26 Jahre alten großen Sohn und die rechte Hand Nirus. Für die kommenden Tage wird es mein Domizil. 18 Uhr auf dem Balkon meines Zimmers ruhe ich mich aus von den Strapazen der letzten Tage und genieße die kühle Abendluft von Kathmandu-Dhapasi inmitten eines gewaltigen Häusermeeres. Die nahen Berge ragen dunstig über der Stadt auf, kurz vor der Dämmerung wird die Sicht noch einmal klarer.

Einige Straßen in Kathmandus Zentrum werden zur Zeit verbreitert, schwarz gebaute Häuser entschädigungslos abgerissen. Auch Niru baut wieder an seinem Haus, ein Wassertank und 2 große Lagerräume kommen dazu und die Parkterrasse wird vergrößert. Er beaufsichtigt seine Bauarbeiter bei jeder Verrichtung, Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Gegenüber wird an einem überdimensionalen Sandberg der Sand von Hand nach unten und auf kleine LKW geschaufelt. Der Besitzer verkauft diesen weiter und baut sich dann auf das ebene Grundstück Häuser.

 

Zurück