18.02.2010 ... Die Startversuche des kleinen verzweifelten Käptns bleiben vergeblich. Wir treiben ans Ufer, legen an einem Sandstrand an. Das dritte Boot fährt an uns vorrüber. Die Insassen winken fröhlich herüber. Unser Bootsführer läuft die Strecke zum Ausgangspunkt zurück, teilweise über Felsen und Klippen am Ufer will er den Hafen erreichen und Ersatz holen. Das dauert seine Zeit. Bis ein Ersazboot da ist, alles umgeladen ist und wir weiterfahren, vergeht fast eine Stunde.

Mit Vollgas versucht der neue Kapitän, die verlorene Zeit aufzuholen. Wir sind aber erst nach ½12 im Hafen von Nong Kiao. 11 Uhr war hier Abfahrt nach Luang Prabang, unser Boot ist weg, hat nicht gewartet. Ich sehe oben an der Tafel, dass sich ca. 10 Personen eingeschrieben hatten für heute, das reicht für eine volle Bootsbelegung aus. Bei weniger Leuten, z.B. nur vier hätte der Bootsmann auf uns warten müssen, damit er auf seine Kosten kommt. Was nun? Ein neues Boot zu chartern kostet 1.600.000 Kip, das ist uns zu happig. Wieder einmal umdisponieren. Fahren wir eben mit dem Bus, sind auch viel eher in Luang Prabang als mit dem Boot. Gesagt, getan, aufgesattelt. Der lokale Bus steht auch schon da, alle Plätze besetzt, meist Touristen. Der Fahrer nimmt mir schon den Rucksack ab und hievt ihn aufs Dach, ich steige ein, alles schaut mich neugierig an, na was wird der jetzt machen? Der Fahrer sagt einigen Touristen sie sollen zusammenrücken, geschlossen weigern sie sich. Sie sitzen schon zu viert auf einer Reihe. Der Fahrer meint, kein Problem, wir würden schon alle noch reinpassen. Vorn rücken die Einheimischen freundlich für uns zusammen. Da weisen mich Witz und Carmen auf einen daneben haltenden Minibus hin. Ich frage einen Mitreisenden, ja er fährt nach Luang Prabang, hat auch noch vier Plätze frei, kostet etwas mehr als der lokale Bus, ist aber schneller am Ziel. Als ich meinen Rucksack wieder vom Dach haben will, weigert sich der Fahrer. Erst nach längerer Diskussion erhalte ich ihn ausgehändigt. Nun muss er wieder auf neue Fahrgäste warten, denn halbleer wie sein Bus nach seiner Ansicht ist, wird nicht losgefahren.

Unser Van aber fährt 12 Uhr los und erreicht in Rekordzeit von 3 Std. unseren 145 km entfernten Zielort. Der Fahrer fährt uns sogar ins Zentrum auf die Halbinsel von Luang Prabang in die Nähe unserer geplanten Unterkunft. Nach kurzer Suche finden wir für unsere letzte Nacht Zimmer im preiswerten gemütlichen Sopha House direkt am Nam Khan Fluss, der an der Spitze unserer Halbinsel in den Mekong mündet. Ein letzter Stadtbummel durch die sehenswerte Stadt. In einem Reisebüro sehen wir auf dem Monitor, dass unser Flug morgen pünktlich startet. Abschieds-Abendessen im Dyen Sabai Restaurant, das komplett in den Urwald und Bambusdickicht integriert wurde mit kleinen Bungalows und verschwiegenen Sitzecken. Dazu überqueren wir die vom Restaurant mit Leuchtschläuchen illuminierte temporäre Holzbrücke über den Nam Khan. Wir finden ein Séparée für uns vier, mitten in einem Bambusdickicht, lassen uns auf weichen Teppichen nieder. Genießen unseren letzten Abend in Laos mit Leckereien wie gebratener Ingwer-Leber, einer guten Pizza und einem großen Luang Prabang Salatteller, dazu Cocktails und Shakes.
 



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