16.02.2010 ... Die Straße wird gebaut von China, alles ist mit roten Plakaten und Bannern versehen, Hammer und Sichel wehen im Staub der vorrüber fahrenden Autos und Busse. 11 Uhr in Oudomxai am Busbahnhof kurze Mittagspause mit unserem Fahrer, dem wir das Essen mit bezahlen. Wir verlassen den Ort nach Süden und links geht es Richtung Luang Prabang, das ist unser Weg. Die Straße ist zwar aspahaltiert, aber schmal, teilweise ausgefranst und mit Schlaglöchern übersät, es sind aber wenig Fahrzeuge unterwegs. 14 Uhr biegen wir in Pakmong nach links ab, die Straße führt nach vielen km einmal zur vietnamesischen Grenze weiter. Ab hier gibt es wieder Berge und Serpentinen.

14 Uhr erreichen wir unser Ziel Nong Kiao, malerisch am Nam Ou Fluss inmitten steiler Karstberge gelegen. Mit dem lokalen Bus hätten wir für diese 230 km viel länger gebraucht, wären erst am Abend im Dunkeln hier gewesen. So haben wir noch viel Zeit, nach Muang Ngoi Kao weiterzufahren. Unser Fahrer düst wieder nach Luang Namtha zurück.

Ich verlange am Bootsticketschalter 4 Fahrkarten nach Muang Ngoi Kao. Die Bootsleute verstehen aber immer Muang Khoua, sie sagen, das nächste Boot dahin fährt erst morgen vormittag 11 Uhr wieder, es brauche ca. 8 Std. bis dahin. Heute sei es zu spät. Ratlos schlage ich meinen Reiseführer auf, buchstabiere den Ort Muang Ngoi Kao. Aaah, nach Muang Ngoi will ich, das hätte ich doch gleich sagen sollen, dorthin fährt natürlich in Kürze ein Boot ab. Die Einheimischen lassen die letzte Silbe Kao weg, wahrscheinlich auch wegen der Ähnlichkeit mit Muang Khoua. Erleichtert kaufe ich 4 Tickets. Nach kurzer Wartezeit besteigen wir das Langboot, das in 1¼ Stunde stromauf durch das Bergtal des schmalen Nam Ou Flusses inmitten von grünen Karstbergen, vieler kleiner Inseln, flankiert von riesigen Urwaldbäumen und Bäumen mit vom Wasser freigespülten Wurzelballen den kleinen Ort Muang Ngoi Kao erreicht. Unterwegs einige schmale Stromschnellen, bei dessen geschickter Durchquerung flussaufwärts mir es den blanken Schweiß auf die Stirn treibt. Unterwegs halten wir an Fischerdörfern, lassen Passagiere mit eingekauften Waren aussteigen. Bald ist es aber geschafft.

Ein wahres Paradies vor einer grandiosen Bergkulisse tut sich vor uns auf. Am Ufer stehen einige kleine Bungalows für die Touristen. Eine Steintreppe führt auf die einzige Hauptstraße des Ortes, eher ein Weg. 16 Uhr 15. Wir suchen und finden eine schöne und preiswerte Unterkunft in einem Bungalow direkt am Fluss in Nicksa´s Place, entgegen dem Reiseführer sehr ruhig hier. Wir haben einen Raum mit zwei Doppelbetten für uns vier, davor zwei Hängematten. 50.000 Kip die Nacht, ca. 4 Euro, einer pro Person. Im Ort gibt es keine Autos, da keine Straße hierher führt. Abends beginnen ab Sonnenuntergang einige Generatoren zu tuckern, die liefern den Strom zu den wenigen Häusern. Die schwachen Glühlampen glimmen im Takt des Verbrennungsmotors. Gehen heute 21 Uhr zeitig schlafen, da ein ganzer Tag auf Achse müde macht.



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