10.02.2010 ... und vorbei an allen Abfahrtshäfen zur Spitze der Halbinsel. Standesgemäß beginnen wir unseren Rundgang mit dem ältesten Tempel der Stadt, dem Vat Xieng Thong, dem “Kloster der Goldenen Königsstadt“. Er dient allgemein als Vorbild für den Bau neuer Tempel. Uns fallen die ineinander verschachtelten Dächer und die goldenen Schablonenmalereien auf schwarzem oder roten Grund sowie die fantasievollen Glaskeramiken an den kleineren Tempeln dieser Anlage besonders auf. Im Innern stehen große schlanke Buddhas und viele alte kleine Originalreliquien. In einer Halle steht ein großer goldener Wagen auf Gummirädern mit Drachenkopfschlangen an der Seite.

Danach ein Erinnerungsfoto am französisch-laotischen Denkmal vor der Holzbrücke über den Nam Khan. Es folgt der Vat Pak Khan. Am Vat Khili trinken wir einen Morgenkaffee. Wir sind fast die einzigen Touristen in den Tempeln. Dafür sehen wir viele Mönche, die in leuchtend orangefarbene Gewänder gehüllt sind. Wir besuchen der Reihe nach alle östlichen Tempel der Halbinsel. Gelangen an den Fuß des Vat Phou Si. Hier studieren in einer Mönchsschule viele Mönche in ihren Klassenzimmern. Wir dürfen ihnen zusehen und Fotos machen.

Danach steigen wir die 329 Treppenstufen zum goldenen That und zum Berg Phou Si hinauf. Viele goldene Buddhafiguren sind an den oberen Hängen angesiedelt. Von oben haben wir einen guten Blick über die Umgebung von Luang Prabang. Wir sehen den Flughafen, den Mekong und die Brücken über den Nam Khan, weitere goldene Tempel und können die ganze Stadt übersehen. Hier werden von Kindern kleine Singvögel in Mini-Bambuskäfigen verkauft. Es ist Sitte hier, diese Vögel frei zu lassen und sich dabei etwas zu wünschen. So kaufe ich uns auch einen Käfig mit zwei Vögeln. Zitternd und verängstigt sitzen die kleinen Pieper in ihrem Gefängnis. Aber nicht lange. Ihr braucht doch keine Angst zu haben. Ich biege die Bambuszweige etwas auseinander und beide Mätze flattern in die Freiheit. Ich wünsche mir dabei für uns, dass wir immer so frei sein werden wie diese Vögel jetzt. Dasselbe wünsche ich mir für das geknechtete tibetische Volk.
Schließlich steigen wir auf der anderen Seite wieder hinab, kommen zum ummauerten Gelände des Königspalastes. Wir umrunden das von Touristen überfüllte Palastmuseum, in dem keine Fotos erlaubt sind. Hier werden auch Folkloreveranstaltungen im Königlichen Theater durchgeführt.

Nach der Mittagspause am Mekong fahren wir mit einem Tuk-Tuk in 30 Minuten zum Wasserfall Tad Se. Wir werden von einem Bootsmann ein Stück auf dem Fluss ans andere Ufer gefahren. Wir betreten das Gelände des Tad Se, sind die einzigen Besucher. Allerdings kann man das klägliche Rinnsal  des Huoay Se nicht als Wasserfall bezeichnen. Die Kalkterrassen sind teilweise ausgetrocknet und baden ist nur im unteren Badebecken möglich. Als wir wieder zu unserem Boot kommen, schläft der Bootsmann tief und wird auch durch unsere Weckversuche nicht wach. Schließlich wälzt er sich mit blutunterlaufenen Augen hoch, eine schwere Alkoholfahne weht mich an. Schwankend bringt er uns sicher zum Ausgangspunkt zurück, wo noch unser Tuk-Tuk-Fahrer wartet und uns zurück nach Luang Prabang bringt. Wir schlendern über den Nachtmarkt, beschließen am Mekongufer den heutigen Tag mit einem Beerlao. In einer nahen Agentur buchen wir für morgen eine private Bootstour auf dem Mekong mit anschließendem Besuch des Kuang Si Wasserfalls.

 



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