07.02.2010 ... zum Eingang der riesigen Tropfsteinhöhle. Wir kommen ins Schwitzen, auch in der Höhle ist es feuchtschwül. In der spektakulären 200 m langen Eingangshalle befindet sich ein goldener Altar mit einer liegenden Buddha-Statue. Wir versuchen, in den kleinen glasklaren Seen und Tümpeln der weiteren Höhlenräume die Goldene Krabbe zu sehen, haben aber kein Glück. Dafür sehen wir fantastische Kalkgebilde, einen Saurier und viele Stalaktiten. Nach einer Weile rieche ich Rauch wie von ausgeblasenen Kerzen, es ist aber alles stockdunkel. Plötzlich vor uns Geisterstimmen, zwei Jungs und drei Mönche machen sich einen Spaß, die Besucher zu erschrecken. Schnell haben sie die Kerzen wieder angezündet. Sie sitzen auf einer Bastmatte vor einem tiefen Abgrund. Die Höhle ist hier noch längst nicht zu Ende, für die Besucher heißt es aber umkehren. Wieder draußen, ist erst einmal eine Runde planschen in der türkisblauen Lagune angesagt, das Wasser ist schön kühl.

Wir fahren mit unseren Rädern ein Stück zurück, verpassen den nahen rechten Abzweig nach Naxom. Weil auf dem Schild Na Some steht, ignoriere ich es. Ein Fehler. So kommt es, dass wir die Runde entgegen der Beschreibung im Reiseführer in Uhrzeigerrichtung machen. Einige km doppelt fahren. Es dauert einige Dörfer und eine ganze Weile auf der breiten staubigen Dorfstraße, bis ich meinen Irrtum bemerke. Auch andere Radler sind wie wir falsch herum gefahren. Nach einer in der Sonnenhitze nötigen Erfrischungspause im Dorf Phonxay / Nady fahren wir dann weiter rechts den schmaleren Weg nach Naxom zurück. Die Richtung ist eigentlich egal, überall stehen die schroffen, mit dichtem Grün bewachsenen Karstberge herum, dazwischen Ebenen und Felder. Einige Flüsse sind zu überqueren oder zu durchwaten, was uns einmal den Brückenzoll erspart.

Kurz nach Naxom steht ein schroffer steiler Felsen, an seinem Fuße die Pouna Höhle. Ein nettes älteres Pärchen sitzt davor. Für je 10.000 Kip gehe ich mit Carmen auf Erforschung, der Ehemann kommt als unser Führer mit. Er leitet uns durch die flache, teilweise überflutete Höhle bis tief in den Berg hinein. Er kann etwas englisch und wendet es auch in der Höhle an. Anschließend trinken wir mit ihnen ein Bier und unterhalten uns, Witz und Carmen zeigen von zu Hause mitgebrachte Fotografien. Die Frau fragt uns, wie alt wohl der Weihnachtsmann sei, wir erklären, dass es nur eine Gesichtsmaske ist. Sie erzählt von riesigen Spinnen, die die Menschen fressen. Wir merken, dass sie es im Fernsehen gesehen hat und klären sie darüber auf, dass es keine solch großen Spinnen gibt. Sie ist beruhigt. Die kleinen, für uns großen, die in der Regenzeit massenhaft auf den Feldern vorkommen, werden von ihr als Delikatesse geschätzt, in Laos knabbert man sie fritiert.

Erschöpft kommen wir spätnachmittags wieder in Vang Vieng an, geben unsere Räder ab. Dann ist Duschen und Relaxen angesagt. Ich probiere zur Dämmerung eines der gelben Kajaks aus, die unter einem der Bungalows liegen. Ziehe es den Nam Xong ein Stück flussauf und lasse mich dann mit den Stromschnellen hinunter treiben und paddel in den Kehrwassern wieder aufwärts. Zum Abendessen gehen wir fein aus in das gehobene La Veranda-Restaurant des Hotels Villa Namsong. Wir nehmen unter dichten beleuchteten Palmen Platz. Die Kellner hier sind sehr freundlich. Die Speisen á la französisch sehr gediegen, auch die Frappés und anderen Getränke samt Pastis schmecken vorzüglich. Schließlich bezahlen wir 352.000 Kip oder 41 Dollar für alles. Für morgen reserviere ich für Mietzi und mich eine kombinierte Höhlen- und Kajaktour.

 



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