14.04.2003 ...auf den steilfelsigen Bergstock Phokte Danda und Tangbjarma Danda, dazwischen der Sele-La-Passweg, über den später unser Trek führen wird. Phale oder Phere ist ein malerisches tibetisches Dorf mit zwei Gompas = Klöster, die wir besuchen. Ein Mönch sieht dem Dalai Lama sehr ähnlich. Vom linken Nebenfluss, dem Yangma Samba Khola, zweigten sich die Bewohner eine Wasserleitung ab, die in einem munteren klaren Bächlein durchs Dorf plätschert. Überall hängen Gebetsfahnen, und kleine Wasser-Gebetsmühlen begleiten den Bach.

Weiterwandern durch dichten, bemoosten Dschungel zum Schlüsselort Ghunsa (3430 m). Auf der Wiese des „Ghunsa Guest House“ unsere Zelte aufschlagen. Die Träger schlafen meist in den Lodges auf den Sitzbänken der Aufenthaltsräume oder unterwegs in mitgetragenen Zelten, dicht an dicht gedrängt auf engstem Raum. Niru zeigt mir das am Beispiel seiner zusammengepressten, ausgestreckten Finger, so können sie sich gegenseitig wärmen. Oder sie hängen sich Planen über Felsen, Ruinen o. ä., darunter wärmen sie sich am Feuer, kochen für sich. Sie sind sehr glücklich, freundlich und immer gut gelaunt, obwohl die meisten eine Last von 30 bis 40 Kilo durch die Botanik, über Geröll und Steilhänge, durch Schlamm, Eis und Schnee schleppen müssen.

Nachmittags in Ghunsa mit Mietzi am eisigen Fluß waschen von unten bis oben, inklusive Haare, dazu einige Klamotten waschen, die Hände frieren uns dabei ab: Luft +5°C / Fluß +1°C.

Abends ist Neujahrsabend. Zum Dessert wird eine leckere Schoko-Torte für uns gebacken. Anschließend gibt es heißen Rakshi. Unsere Mannschaft, die inzwischen ihre gelb-rote Winterbekleidung samt Turnschuhe, Socken, Handschuhe, Mütze und Sonnenbrille von Niru erhalten hat und auch nicht mehr ablagen will, trommelt, singt und tanzt in und vor unserem Speisezelt, fordert uns zum Mittanzen auf und nach ein bisschen Übung geben wir ein gutes Tanzpublikum ab. Bei einigen fehlen noch die grazilen Bewegungen, aber es macht allen riesigen Spaß. Vor allem Harald, der begeistert mit ausgestreckten Armen Beifall klatscht, sehr zu aller Freude. Leider ist 21 Uhr Schluss mit Feiern wegen der Nachbarn. Zum Abendmahl gibt es echtes Yakfleisch, das ähnlich gut wie Wild schmeckt.

  + 930 / - 250 m in 6:40 Std.
 



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