12. 06. 2006   ...Kurz vor unserem Ziel Drira Phuk besuchen wir noch ein Teezelt, um Buttertee zu trinken, die Kanne für 10 Yuan, eine 78-jährige gebeugte weißhaarige Dänin macht ebenfalls die Kora. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die Nord-seite des Mount Kailash. 30 Minuten später gelangen wir über vier kleine Brücken links über den Fluss auf unsere Zeltwiese, Jarok Donkhang Camp Site (5010 m). Im Tal liegt das Drira Phuk Kloster, vor uns endet der Gletscher, neben uns eine Steinmoräne, im Flusstal liegt meterhohes Eis und taut langsam ab. Es ist 16 Uhr, wir machen uns im Lager bekannt mit den netten Yaktreibern Tsering (36) und Tashi (18), der auch ein Pferd mit sich führt, sie machen sich aus Yakmist ein kleines schwelendes Kochfeuer an und bereiten sich darüber ihr Essen.

Im Lager der Österreicher wird eine ältere Pilgerin aus Hongkong vom Pferd gehoben und hingelegt, Sanga sieht sie sich an, sie ist bereits im zweiten Stadium höhenkrank, er empfiehlt ihr und ihren Begleitern dringend, wieder abzusteigen, noch 300 m höher und sie würde praktisch ersticken. Er merkt auch, dass ihre nepalesischen und tibetischen Führer keine Ahnung von den Anzeichen der Höhenkrankheit haben. Es laufen auch andere Touristen mit diesen Anzeichen herum, weiß im Gesicht, zittern, gehen planlos durch die Gegend, oder sitzen apathisch herum, ein Wunder, dass hier nicht mehr passiert. 18 Uhr erreicht uns der verfrorene Gyaltsen, er wird nachts wieder in seinem dünnen Schlafsack im Freien nächtigen, zugedeckt noch mit einigen Fellen, die morgens mit Schnee bedeckt sind. Es ist unter Null, die 5000 m machen sich bemerkbar, sogar beim Drehen im Zelt kommt man ins Schnaufen. Die Lippen sind noch rissig, leichter Durchfall, Schnupfen und Husten, Kopfschmerzen gegen Morgen gesellen sich dazu, gesund ist diese Höhe auf die Dauer keinesfalls.

 + 410 / - 70 m - 17 km in 7 Std. (2 Std. Pause)

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