30. 05. 2006   ...Dies wurde von Niru ohne Mehrkosten zusätzlich in unser Reiseprogramm aufgenommen. Wir werden von der Hotelmann-schaft mit Blumen und einem exotischen Getränk empfangen, beziehen dann den Kingfisher Room, so heißt unser Haus.  Die Gegend um Nepalgunj ist die heißeste in ganz Nepal, es herrschen brütende 43 °C im Schatten, man hat immer einen leichten Schweißfilm auf der Haut, auch beim Nur-Dasitzen. Riesige Insekten schwirren durch die Luft, im Zimmer sorgt ein riesiger Gecko dafür, dass uns die Biester in Ruhe lassen. Auch ein wildes Nashorn haben wir auf der Herfahrt schon gesehen, leider wird es unser einziges bleiben.


Mietzi und ich buchen für 2500 Rupies pro Person eine Dschungelsafari mit einem Jeep, der sich aber letztendlich als unser Kleinbus herausstellt und auch einige Schwierigkeiten im Dschungel überwinden muss. Iris und Witz erkunden derweil die Umgebung der Lodge. Am Rande der Straße baden Kinder und Erwachsene im schnell fließenden Seitenkanal des Karnali Flusses. Die Gegend ist sehr gut bewässert und es gibt Brunnen mit Trinkwasser, sodass die Menschen ein ausreichendes Einkommen mit der Landwirtschaft haben, die hier auch mehrere Ernten jährlich ermöglicht. Wir fahren durch das Eingangstor des Wildparks, das Permit kostet je 500 Rupies. Auch hier ist die nepalesische Armee präsent, nebenan die Kaserne. Auf verschlungenen Wegen gelangen wir mit Phadindra, sowie unserem Naturkenner (und Hotelkellner) Ram Bahadur Shahi ins Innere des Parks, außer einigen Rehen, gefleckten Hirschen, Wildschweinen, Affen und Termitenhügeln bekommen wir von den großen Tieren, also Elefanten, Nashörnern, Tigern und Krokodilen leider nichts mit, die Hitze macht sicher auch denen zu schaffen. Wir besteigen einige Aussichtstürme an Flüssen, pirschen uns auch durch den Dschungel, bekommen aber nichts „vor die Flinte“. Ram zeigt uns einen der äußerst seltenen Tickletrees, einen tamarindenähnlichen kleinen Baum. Wenn man am Stamm die dünne papierne Rinde etwas entfernt und daran reibt, fangen die zartgrünen Blätter in der Nähe nach einer Weile an, sich leicht zu bewegen, ein faszinierendes Phänomen.

Zum Abendessen bei Dhal Bhat Takari, Kartoffelbällchen, Hühnchencurry und einem großen Rohkostteller sitzen alle gemeinsam am Tisch im großen runden Speisesaal des Hotels bei Kerzenschein. Wasser, schwarzer Tee und Tuborg Bier löschen unseren Durst.  Draußen sägen laut die Zikaden in den Bäumen, große Glühwürmchen blinken durch die Nacht ihr Licht an und aus. Die Hitze über 40°C bleibt uns nachts erhalten. Ich lege mich nass von der Dusche aufs Bett, um etwas Abkühlung zu bekommen, die Fenster mit Mückengaze sind beidseitig weit geöffnet, die Petroleumlampe außen wirft ihren trüben Schein auf die Terasse, wir versuchen einzudösen.

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