11.09.2009 ... Die Fahrbahn ist mit riesigen Steinblöcken frisch übersät, unser Fahrer schaut laufend besorgt nach oben, weil Steine von den steilen bröckligen Hängen herab schießen. An einem großen Bergrutsch muss unser Fahrer den Bus auf der Stelle wenden und wir sind später heilfroh, wieder in Tabo in Sicherheit zu sein. Auf der anderen Talseite bemerken wir im Steilhang eine durchgehende alte Levada, die laut Auskunft der Einheimischen breit und gut begehbar ist. Die Straßen werden von kleinen Bauarbeitertrupps, hier meist Frauen, beräumt. Auf viele Straßenkilometer kommt ein Bagger mit Kettenantrieb, der mit seinem riesigen Schild oder dem Greifarm auch den Schnee an den Pässen beiseite räumen muss. Wir erfahren, dass das Spiti-Tal mit dem Kunzum-Pass vernachlässigt wird, weil hier kein Militär stationiert ist und keine Armeekolonnen durchfahren. Auf Straßen mit Armeeverkehr ist ein verschütteter Pass samt Straßen spätestens nach zwei Tagen wieder frei geräumt. Wir laufen durch die Felder bis zur Brücke vor Tabo, überall kleine weiße Stupas mit Gebetsfahnen. Ich stelle fest, dass es in Spiti wesentlich mehr Chörten oder Stupas als in Tibet gibt. Bis hierher ist die Zerstörungswut der Chinesen zum Glück noch nicht vorgedrungen, alles ist seit allen Zeiten so erhalten geblieben. 
 

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