04.10.2001   Die Landschaft ist jetzt urwaldmäßig, viele Büsche und Bäume, ein großes feuchtes Nebelwaldgebiet mit Hängemoosen und großen Rhododendren-Büschen. Den Dingboche-Fluss überqueren wir auf einer neuen eisernen Hängebrücke, umgehen ein kurzes Stück Wegabsturz.

Am heutigen Ziel in Tengboche oder Thyangboche (3865 m) besuchen wir das große Kloster, im Innern findet eine Zeremonie von Mönchen statt, sie beten, singen und musizieren auf ihren Instrumenten. Es sind etliche Touristen anwesend, manche machen ungeniert Blitzfotos von den Mönchen, obwohl das nicht gestattet ist. Im Eco-Museum des Klosters sehen wir den Film „Sacred Land – Heiliges Land“ über Tengboche und das Kloster, wir erfahren, das es vor kurzem abgebrannt ist, aber sofort wieder neugebaut wurde.

Wir beziehen Zweibettzimmer in der Tashidelek Lodge. Zum Aufhängen der nassen Sachen wären einige Bühnenbohrer für die Holzwände von Nutzen. Im Hof wasche ich mich mit kaltem Wasser in einer Schüssel, drücke noch einige Sachen durch und hänge sie im behaglichen, aber überfüllten Gemeinschaftsraum an den kreuz und quer gespannten und schon von Klamotten überquellenden Leinen auf, es herrscht eine hohe Luftfeuchte im Raum. Trotzdem ist es inmitten der Tschechen, Deutschen und Holländer sehr gemütlich, wir spielen mit unseren nepalesischen Begleitern Ram, Gopal sowie Jochen aus Mainz Rommé und Schnauzer, trinken Tee mit Gin, kosten auch mal das Chang-Bier. Die fröhlichen Tschechen trinken Unmengen Büchsenbier, hier oben sehr teuer, da es ja wie alle anderen Lebensmittel mühsam auf den Rücken der Träger oder von Yaks hochgetragen werden muss.

Unser Abendessen bestellen wir heute selbst, notieren die Bestellung und die Zimmernummer auf einen Zettel, besondere Leckereien wie Desserts, Cola, Bier oder Kaffee müssten wir selbst bezahlen, Tee bekommen wir 3 große chinesische 2-Liter-Thermoskannen am Tag von Ram bezahlt. Draußen rauscht der endlose Dauerregen weiter bis in die Nacht und hinein in den nächsten Tag. Die kommenden Trekker werden oben schwer mit den Schneemassen zu kämpfen haben.

+ 245 m / - 750 m in 6 Std. o. Pausen ( mit Fotoabstecher früh)

 


Zurück