15. 10. 2010 Unser Gepäck und das Küchengepäck wird letztmalig von unseren Leuten die wenigen Meter hoch zur Flugpiste gebracht. Wir erreichen die grasige Schotterpiste in 8 bis 10 Minuten. Durch die windschiefen Bretter des Abfertigungs-Gestells und das klapperige, mit Maschendraht verhängte Ausgangstor, Abflughalle und Gate kann man es ja nicht nennen,  bringen wir unser Gepäck auf die Rollbahn. Alles wird mit einer Federwaage vom zipfelbemützten kleinsten Mann des Platzes gewogen. Die Küchenpakete dürfen nicht mit, müssen komplett wieder rausgebracht werden und dürfen nun von unseren Trägern und Küchenhelfern auf dem Rücken die vielen Tage nach Kathmandu geschleppt werden. Obwohl wir den Flieger mit 7 Plätzen gechartert haben, wird noch fremdes Gepäck zu unserem Flug dazugeladen. Trotzdem muss Phadindra 1.500 Rupees für Übergepäck bezahlen, komischerweise an den aalglatten Hotelchef, meinen Freund. Ob das wohl unser freundlicher neuseeländischer Pilot alles mitbekommt, was hier so läuft? 9 Uhr 20 kommt unser Flugzeug an, zwei noch weißhäutige neugierige Touristen steigen aus. Wir aber verabschieden uns herzlich von unseren nepalesischen Trägern und Küchenleuten, die auf dem Landweg nach Kathmandu zurückkehren werden. Nur Phadindra und Dipak fliegen mit uns nach Surkhet. Dipak fährt von Nepalgunj dann ebenfalls mit dem Bus über Land nach Kathmandu zurück, während Phadindra komplett mit uns zurückfliegt.


9 Uhr 40, der Pilot dreht sich zu uns um, fragt, ob alles ok. ist und startet dann den Frontpropeller seines Minifliegers. Wir benötigen 30 Minuten von Juphal nach Surkhet. Dort werden wir schon von dem Fahrer eines 12-sitzigen Minibusses erwartet, der uns ab 10 Uhr 30 nach Nepalgunj bringt. Einem netten behinderten Gepäckträger mit Ausweis, der krampfhaft versucht, eines unserer Gepäckstücke an sich und zum Bus zu bringen, drücke ich meinen Rucksack in die Hand, er freut sich wie ein Schneekönig, packt eifrig unsere Säcke mit aufs Dach. Ich gebe ihm 50 Rupees, drücke ihm lange die Hand, er strahlt mich glücklich an, und diesen Blick werde ich mein Lebtag nicht mehr vergessen können, es geht mir durch und durch. Auch ein Junge auf langen Stelzen verdient sich durch seine Kunst ein paar Rupees von uns. Ein Stück fahren wir durch das Gebiet des Bardia Nationalparks. Unterwegs halten wir in Babaya am nepalesichen Little Sukhumeli Restaurant zum Mittagessen, Dal Bhat Takari mit Fisch und Hühnchen. Dazu gekühltes Wasser aus der versiegelten Flasche. Beim Tanken bezahlt unser Fahrer für einen Liter Diesel 65,50 Rupees.


14 Uhr erreichen wir die heiße Stadt Nepalgunj. Verabschieden uns von Dipak, den wir aber bald in Kathmandu wiedertreffen werden. Niru ruft mich an und gibt mir unsere für heute neu gebuchten Flugticketnummern nach Kathmandu durch. Es ist ja ein Tag eher, normalerweise hatten wir die Flüge erst für morgen gebucht. Inzwischen gibt es zum Abschied noch ein kühles Blondes im nahen Restaurant. Im Flughafengebäude am Yeti-Schalter ist derweil der Teufel los. Der Flug für morgen 6 Uhr nach Jumla ist überbucht, lautstark versuchen einige Fluggäste ihr vermeintliches Recht und doch noch ein Ticket zu bekommen, Kinder werden gewogen, es wogt hin und her. Endlich können auch wir unser Gepäck einchecken und erhalten unsere Tickets. Die Kontrollen halten sich in Grenzen. 17 Uhr geht unser Flug 1½  Stunde nach Kathmandu, wir sitzen links, können aber die Schneeberge im schwindenden Abendlicht nicht mehr sehen.

18 Uhr 30 landen wir im dunklen Kathmandu. Niru holt uns vom Flughafen ab, bringt uns zum Hotel Harati. Es ist Hochsaison Mitte Oktober, viele Touristen, es scheint ausgebucht zu sein. Wir bekommen von ihm die 130 US$ in Rupees wieder. Zimmer beziehen, ungerade Nummern gehen zum ruhigen Hof hinaus. Rucksack auspacken. Endlich gründlich Duschen, eine Wohltat. Gemeinsames Abendessen im Hotelrestaurant. Übernachtung im Hotel. Schlafen.
 



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