18.10.2008 ...Die Aussicht auf die Berge ist phantastisch, überwältigt müssen wir uns setzen: von links die Annapurna Süd, der Hiunchuli, der Tent Peak (5663 m), die Gangapurna, die Annapurna III (7555 m), der Machhapuchare, davor der Mardi Himal, die Annapurna IV (7525 m), die Annapurna II (7939 m), der Lamjung Himal, der Manaslu (8163 m), der Himal Chuli (7893 m) und der Boudha Himal (6672 m) vor dem Rupina La Pass (4550 m), den ich vor Jahren überstiegen habe. Wir können uns nur schwer von diesem Anblick losreißen, irgendwann kehren wir tränenden Auges den Bergen den Rücken. Wir sehen gegenüber auf der anderen Hangseite den Ort Khare, den Zielpunkt unseres Treks, er liegt an der Fahrstraße von Pokhara nach Beni auf 1770 m Höhe.

Weiter unten sehen wir breite Zuflüsse, die dem Phewa See zuströmen, Pokhara liegt links davon hinter einem Hügel verborgen. Hier warten wir auf einen Bus. Da alle großen voll besetzt sind, nehmen wir einen freien Kleinbus für uns sechs. Auf der guten Betonstraße erreichen wir in 45 Minuten Pokhara (820 m), zuletzt fahren wir durch endlose Vororte der schönen Gartenstadt, die so gar nicht mit dem Moloch Kathmandu verglichen werden kann. Fahren auf der Hauptstraße zum See und links zum direkt am Ufer gelegenen weitläufigen Gartenhotel Lake View Resort. Bekommen schöne Zimmer mit Vollpension, Dusche und WC, mit Blick auf den Phewa See und die Berge. Der Machhapuchara grüßt zu uns herüber. Nach dem Mittagessen besuchen wir den Devis Fall, einen Wasserfall, der aus dem jetzt angestauten Abfluss des Phewa See auf zwei Metern Breite 35 Meter nach unten in die Erde verschwindet, eine hohe warme Wasserstaubwolke in die Luft wirbelnd. Benannt nach dem Schweizer Ehepaar Devis, dessen Frau 1961 beim Baden von einer plötzlichen Flutwelle in den Abgrund gerissen und getötet wurde.

Alles ist von Geländern abgesperrt. Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Eingang zu einer großen Höhle, die uns an den Fuß dieses Wasserfalls hinabführt. Man sieht, wie das Wasser von oben in einer engen Röhre hereinschießt. An der zehn Meter hohen Höhlendecke sehen wir in Felsspalten eingeklemmte leere Dosen und Plastflaschen, die darauf schließen lassen, das die gesamte Höhle bei Hochwasser vollständig unter Wasser steht. Abendausklang am See mit nepalesischer Folklore, einer Kapelle, Tänzerinnen und Tänzern im Garten unseres Hotels: Wir reservieren einen Tisch an der Bühne für alle sechs, laden Phadindra, Yogesh und Hems zum Abschiedsessen ein. Es ist schön warm, wir sitzen kurzärmlig am Tisch, genießen das Flair, die ausgesuchten Speisen und Getränke, das Zusammensein mit unseren nepalesischen Freunden. Noch lange, nachdem die letzten Gäste gegangen sind, sitzen wir träumend in der warmen Nacht.

+ 105/ - 365 m in 1:45 Std. (0:45 Std. Pause)
 

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