16.10.2008 ...Von links sehen wir den spitzen Gurja Peak (7193 m), das Dhaulagiri Himal mit den Gipfeln Dhaulagiri IV (7661 m), Dhaulagiri V (7618 m), Dhaulagiri III (7715 m), Dhaulagiri II (7751 m), den Dhaulagiri I (8167 m), den spitzen Tukuche Peak (6920 m), den Dhampus oder Thapa Peak (6035 m), auf der rechten Talseite den Nilgiri Süd (6893 m), den Nilgiri Nord (7061 m), die Annapurna I (8091 m), die Annapurna Süd (7219 m), den Hiunchuli (6441 m), die Gangapurna (7454 m), den Machhapuchare oder Fischschwanz (6993 m), dann klein den Mardi Himal (5588 m) und den Lamjung Himal (6932 m), ganz rechts und ganz winzig den Manaslu (8163 m). Es ist 5 Uhr 41, rechts im Osten macht sich die Sonne bereit für ihren großen Auftritt, da fängt es an zu blitzen. Das sind aber nur die „Fotografen“, die es nicht hinbekommen, den Blitz an ihren Möhren auszuschalten. So haben die, die die, die die Berge anblitzen, beobachten, auch etwas Spaß dabei, wie auch ich. Bis dahin nämlich dürften die Blitze wirklich nicht hinreichen. Was wiederum die, die da blitzknipsen, nicht zu wissen scheinen. Egal, ich gebe mich dem Spektakel hin. Kurz nach sechs, die Berge werden langsam von der Sonne erreicht, „unser“ Dhaulagiri bekommt den ersten Strahl zugeteilt, danach die Annapurna Süd. Die anderen Riesen folgen in kurzen Abständen. Mit Gold spart die Natur leider heute ein bischen, so muss eben Freund PC etwas nachhelfen. Der Himmel ist absolut wolkenlos, die Sicht sehr klar. Halb sieben sind die Gipfel dann in vollem Sonnenschein. Auf dem Abstieg sehen wir, dass rings um den Poonhill alles voller grüner Rhododendronbäume steht, im Frühjahr blühen die sechs Arten in weiß und verschiedenen Rottönen. Das soll ein überwältigender Anblick sein.

Poon Hill : + 335/ - 335 m in 1:30 Std. (o. Pause) (Gesamtzeit 3 Std.)
 

Frühstück im Sonnenschein vor unserer Lodge, es erscheint eine Frau aus dem Ort, die von unseren beiden Führern keck eine Gebühr von je 50 Rupees einkassiert. Unser Gepäck wird zusammengestellt für unseren Porter Bhakta. Unsere kichernde Lodgebesitzerin verabschiedet sich in Deutsch von uns. 9 Uhr beginnt unser Weitermarsch durch den Ort Ghorepani, in 45 Minuten erreichen wir den Deurali Pass (3090 m), hier ist der Anblick auf die Berge fast so wie vom Poon Hill. Auch eine Würstelbude ist vorhanden. Es sind viele Touristen auf dem Weg, wir ziehen aber an allen vorbei und sind dann wieder fast unter uns. Es geht noch bis auf 3200 m Höhe, dann bergab durch riesige bemooste Rhododendronwälder, dazwischen Fichten und Tannen, Mini-Eichen mit gelb gefärbtem Laub, kleiner Bambus. Der Ort Deurali (ebenfalls 3090 m) besteht aus zwei Gaststätten und dem tibetischen Basar. In einer Bachschlucht geht es leicht bergab, dann steiler, wir überqueren den Saranda Fluss, nach dem nur vier Tage alt gewordenen Baby eines Trekkingguides benannt. Es folgen Treppenstufen und Geländer, steil geht es runter. Im Fluss kann man kleine Badegumpen zu einer Erfrischung nutzen, allerdings kommen laufend Touristen unmittelbar daran vorbei. Erreichen das Top Deurali Guest House und den Gurung Hill Tower. Es sitzen viele Touristen hier, kauen mit vollen Backen, essen und trinken, kleine Souvenirstände lassen bei allen keine Langeweile aufkommen. Unterwegs kommen uns Herden steinalter Japaner entgegen, die eigentlich ihre Pfleger dabei haben müssten.

Erste Pause 12 Uhr heute in Banthanti (2580 m), im Hof einer der letzten, der Gurung Lodge. Im Hintergrund der Fluss, über uns eine senkrechte Felsenwand. Der Weg führt weiter steil hinab ins gewaltige Bhurungdi Khola-Tal, das wir über eine Brücke auf 2540 m Höhe überqueren, der Machhapuchare liegt unmittelbar vor uns, der dichte Rhododendrendschungel nimmt kein Ende. Es geht ein kurzes Stück hoch auf Treppenstufen nach Tadapani (2620 m). Hier erwartet uns eine große Überraschung, plötzlich steht Phadindra vor uns. Niru hat ihn uns entgegen geschickt, nachdem er alles mit der Familie des verstorbenen Küchenhelfers geklärt hatte. Er ist noch sehr vom Erlebten niedergeschlagen. Die Familie des Toten war sehr hart und böse zu ihm, obwohl ihn oder uns keine Schuld traf. Es tut ihm gut, mit mir darüber zu reden. Wir essen hier Mittag, Phadindra hat uns leckere Minibananen aus Pokhara mitgebracht. Ab hier geht es konstant leicht bergab durch dichten Dschungel, ein schöner Pfad. In der Karte steht, das es besser wäre, diesen Wegabschnitt nur als Gruppe zu begehen, vor einigen Jahren hätte es hier Raubüberfälle auf einzelne Touristen gegeben. Das ist aber zum Glück vorbei. In der altehrwürdigen Gurungstadt Ghandruk (1940 m) werden unser beiden Zelte auf der großen grünen Wiese der Snow Land Lodge aufgeschlagen.

 + 605/ - 1360 m in 8 Std. (1:30 Std. Pause)
 



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